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Abstimmungsumfrage: Mehrheit gegen BGI

Sechs Wochen vor der Abstimmung wollen 56 Prozent der Stimmberechtigten die Begrenzungsinitiative (BGI) der SVP ablehnen. Auch das Jagdgesetz stösst mehrheitlich auf Ablehnung. Ein wuchtiges Ja zeichnet sich dagegen beim Vaterschaftsurlaub ab, wie die erste Welle der 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage zeigt.

Zürich, 14. August 2020 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die erste Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 27. September 2020 durchgeführt. 24'252 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 10. und 11. August online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,0 Prozentpunkten.
 

BGI: Gegner liegen in Front

Stand heute würde die Begrenzungsinitiative der SVP abgelehnt. Laut der Umfrage sprechen sich derzeit 56 Prozent der Stimmberechtigten gegen die Vorlage aus, 41 Prozent stimmen ihr zu. 3 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten.


Das Volksbegehren, welches das Abkommen über die Personenfreizügigkeit mit der EU innerhalb von 12 Monaten auf dem Verhandlungsweg ausser Kraft setzen und ansonsten kündigen will, findet nur bei der SVP-Wählerschaft eine Mehrheit. Bei den Anhängern von  CVP und der FDP unterstützt etwa ein Drittel die Vorlage. Wie bei ähnlichen Vorlagen zeigt sich ein «Polenta-Graben» mit einer starken Unterstützung der Vorlage im Tessin, wo derzeit 55 Prozent ein Ja auf den Stimmzettel schreiben wollen.


Umstrittene Kampfflugzeuge

Offen ist das Rennen bei der Beschaffung neuer Kampfjets für maximal sechs Milliarden Franken. 50 Prozent unterstützen die Vorlage, 47 Prozent sprechen sich dagegen aus, während 3 Prozent keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten. Die Unterstützung nimmt von links bis rechts zu.


Die Umfrage zeigt, dass Frauen der Beschaffung skeptischer gegenüberstehen als Männer. Der Ja-Anteil liegt bei den männlichen Stimmbürgern bei 58 Prozent – 15 Prozentpunkte höher als bei den Frauen. Ausserdem ist die Unterstützung in der Westschweiz kleiner als in der Deutschschweiz und im Tessin.


Klare Mehrheit für Vaterschaftsurlaub 

Beste Chancen hat der bezahlte Vaterschaftsurlaub von 14 Tagen. 66 Prozent sprechen sich für die Vorlage aus, 33 Prozent dagegen. 1 Prozent machte keine Angaben zu den Stimmabsichten.


Der Vaterschaftsurlaub ist äusserst populär bei den jüngeren Altersgruppen. 82 Prozent der der 18- bis 34-Jährigen befürworten ihn derzeit. Die Vorlage findet eine Mehrheit bei den Wählerinnen und Wählern aller Parteien mit Ausnahme der SVP, wobei auch deren Basis zu 38 Prozent Ja sagt.


Mehrheit gegen Jagdgesetz 

Nur 37 Prozent sprechen sich momentan für das Jagdgesetz aus, 53 Prozent dagegen. 10 Prozent machten keine Angaben zu den Stimmabsichten. Der hohe Anteil der Unentschlossenen deutet darauf hin, dass die Meinungsbildung noch nicht weit fortgeschritten ist.


Die Vorlage findet momentan nur bei Anhängerinnen und Anhängern der CVP und der SVP eine Mehrheit. Sie ist populärer auf dem Land als in der Stadt oder Agglomeration. Mit 43 Prozent Ja findet die Vorlage aber auch auf dem Land keine Mehrheit.


Ja-Tendenz bei Steuerabzügen für Kinder

55 Prozent wollen die Änderung des Steuergesetzes annehmen, 37 Prozent lehnen sie ab. 8 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten bei den höheren Steuerabzügen für Kinder und die externe Kinderbetreuung.


Es finden sich Mehrheiten bei den Wählerinnen und Wählern aller Parteien mit Ausnahme der SVP. Selbst bei der SP, die das Referendum gegen die Vorlage ergriffen hat, befürwortet eine Mehrheit der Wählerschaft die Vorlage. Wie schon beim Jagdgesetz zeigt sich, dass der Meinungsbildungsprozess noch nicht fortgeschritten ist und mit Veränderungen gerechnet werden darf.


Umfassende Umfragen

Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia und 20 MInuten schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.


Beteiligte Medien

Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen; 
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti

Kontakt
Andres C. Nitsch, Medienverantwortlicher Tamedia
+41 44 248 42 43, [email protected]