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Abstimmungsumfrage: Knappes Rennen beim Jagdgesetz, Ja-Trend bei Kampfjets

Vier Wochen vor der Abstimmung will weiterhin eine Mehrheit von 61 Prozent die Begrenzungsinitiative (BGI) der SVP ablehnen. Aufholen konnten die Kampfjet-Befürworter, sie kommen neu auf 58 Prozent Zustimmung. Die zweite Welle der 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage zeigt weiter: Ein klares Ja zeichnet sich beim Vaterschaftsurlaub ab, offen ist der Ausgang beim Kinderabzug und beim Jagdgesetz.

Zürich, 2. September 2020 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 27. September 2020 durchgeführt. 20'148 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 27. und 28. August online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,1 Prozentpunkten.

Mehrheit für Kampfjets
War die Ausgangslage zur Kampfjet-Beschaffung bei der ersten Welle noch ziemlich offen, konnten die Befürworterinnen und Befürworter von 50 nun auf 58 Prozent Ja-Anteil zulegen. 40 Prozent wollen Nein oder eher Nein einlegen, 2 Prozent sind unentschlossen. Die Zustimmung der Männer ist inzwischen um 10 Prozentpunkte auf 68 Prozent gewachsen, während knapp die Hälfte der Frauen die Vorlage ablehnt. Am häufigsten nennen die Befürworter das Argument, die Jet-Flotte sei in die Jahre gekommen und müsse dringend ersetzt werden. Die Gegner führen ins Feld, die Schweiz brauche höchstens eine Luftpolizei mit leichten Jets.

BGI: 61 Prozent wollen Nein sagen
Leicht zulegen konnten die Gegner der BGI: Stand heute wollen 61 Prozent Nein oder eher Nein stimmen. 37 Prozent der Stimmbrechtigten gaben an, Ja oder eher Ja einlegen zu wollen. Zwei Prozent machten keine Angabe zur Stimmabsicht. Die Zustimmung ist insbesondere bei Anhängerinnen und Anhängern der FDP und der CVP gesunken. Weiterhin findet die SVP-Vorlage im Tessin eine relative Mehrheit, wo 50 Prozent Ja oder eher Ja auf den Stimmzettel schreiben wollen. Die Befürworter argumentieren, die Schweiz müsse die Zuwanderung wieder selbst steuern können, während die Gegner am häufigsten nennen, dass bei einem Ja die Bilateralen I wegfallen würden.

Vaterschaftsurlaub auf Kurs
Weiterhin auf eine solide Mehrheit zählen kann der indirekte Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub». 66 Prozent der Stimmbererechtigten sprechen sich dafür aus, 33 Prozent sind dagegen. Ein Prozent machte keine Angaben zur Stimmabsicht. Die Vorlage findet bei Anhängern aller Parteien eine Mehrheit - ausser bei SVP-Wählenden. Die Analyse nach  Altersgruppe zeigt: Extrem populär ist der Vaterschaftsurlaub bei den unter 35-Jährigen, die ihm mit 83 Prozent Ja-Anteil zustimmen. Während die Gegner sich gegen eine Einmischung des Staates wehren, ist das meistgenannte Argument bei den Befürwortern, die Vorlage sei ein Schritt in Richtung Gleichstellung.

Knappes Rennen beim Jagdgesetz
Zwar konnten die Befürworter des Jagdgesetzes etwas zulegen - trotzdem sprechen sich momentan 50 Prozent der Stimmberechtigten gegen die Vorlage aus, die eine Lockerung des Wolfschutzes vorsieht. 43 Prozent wollen ein Ja einlegen, wobei sich mit sieben Prozent ein relativ hoher Anteil noch nicht festgelegt hat. Das Gesetz findet Mehrheiten bei Wählenden der SVP, CVP und neu auch der FDP und ist auf dem Land populärer, wo sie bei 50 Prozent der Stimmberechtigten Zustimmung findet. Frauen stehen dem Gesetz ablehnender gegenüber als Männer.

Steuerabzüge für Kinder
Das Parlament will den allgemeinen Kinderabzug bei den Steuern auf 10'000 Franken sowie den maximalen Abzug für die externe Betreuung erhöhen. 53 Prozent der Stimmberechtigten unterstützen dies Stand heute, während 41 Prozent dagegen sind. Sechs Prozent machten keine Angaben. Die Zustimmung ist im Vergleich zur ersten Welle leicht gesunken. Mehrheiten findet die Vorlage bei Unterstützerinnen und Unterstützern der CVP, GLP, FDP und SVP. Bei den SP-Wählenden ist inzwischen die Zustimmung von 55 Prozent auf 43 Prozent gesunken. Die SP hatte das Referendum gegen die Vorlage ergriffen.

Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia und 20 MInuten schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;  Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti 

Kontakt: Andres C. Nitsch, Medienverantwortlicher Tamedia +41 44 248 42 43, [email protected]