Regelmässig führen wir für unsere Mitarbeitenden über Mittag den sogenannten Brown Bag Lunch durch, bei welchem ein Vortrag zu einem aktuellen Thema rund um Tamedia gehalten wird. Am Mittwoch, 20. September 2017 fand der letzte Brown Bag Lunch, diesmal zum Thema Startup-Scouting, statt. Jährlich schaut unser Team über tausend Startups an und beurteilt, ob sie ins Portfolio von Tamedia passen. Wir haben Head of Product Innovation Robin Simon nach seinem Referat einige Fragen zu seiner Tätigkeit gestellt.
Was macht man als Head of Product Innovation bei Tamedia?
In meiner Funktion betreue ich drei unterschiedliche Themen. Zum einen das Startup-Scouting, wobei ich hauptsächlich auf Technologien, Produkte und den Innovationsaspekt achte, und dabei meinen Kollegen Andreas Schlenker (Head of M&A) unterstütze, der für die Investments die Verantwortung trägt.
Des Weiteren gehört die Unterstützung der Portfoliogesellschaften von Tamedia dazu. Das heisst, ich stehe Ihnen zur Seite, wenn beispielsweise ein neues Produkt entwickelt wird oder jemand ein Projekt aus einem anderen Blickwinkel beurteilen soll.
Und drittens treibe ich das Thema Innovation, was sich jedoch noch in der Entwicklungsphase befindet. Begonnen habe ich mit internen Product-Meetings und Workshops, bei welchen ich die unterschiedlichen Product-Manager zum Austausch eingeladen habe. Das Ziel ist der Aufbau eines Product Competence Centers, also eines Teams mit UX-Spezialisten, Designern und Product Managern, um auch hier unsere Portfoliogesellschaften mit Expertise und Manpower zu unterstützen.

Was ist das Spannende am Startup-Scouting?
Spannend am Startup-Scouting ist zum einen die Vielfältigkeit. Man muss sich mit allen Bereichen, die ein Unternehmen ausmachen, beschäftigen, um herauszufinden, ob ein Startup zur Tamedia passt. Sicherlich ist auch der Trend-Aspekt sehr Interessant. Dadurch dass du sehr viele Startups anschaust, weisst du was auf dem Markt gerade passiert, wo die Trends hingehen.Spass bereitet mir auch die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Personen, den jungen Gründern, den CEOs, den Programmierern und den verschiedenen Teams bei Tamedia.
Kannst du mir ein Beispiel eines erfolgreichen Projektes nennen?
Immer gern nenne ich die Beteiligung am Mobile-Flohmarkt Tradono, was eine typisches Beispiel von einem Startupinvestment bei Tamedia darstellt. Vor allem das Thema “Mobile-First” stand dabei im Mittelpunkt. Sicherlich ist auch Meekan ein gutes Beispiel. Der Scheduling-Bot eignete sich als ideale Ergänzung zu Doodle.
Du hast in deinem Vortrag von sogenannten Pitch Decks, also Präsentationen, welche die Startups möglichen Investoren zukommen lassen, erzählt. Zuerst müssen die Startups aber wissen, dass Tamedia an neuen Investitionen interessiert ist. Wie erfahren sie von uns?
Die beste Werbung sind News über eine getätigte Investition. Startups interessieren sich natürlich sehr für diese Nachrichten, da sie wissen müssen, welche Investoren in welchem Bereich investieren. Wenn beispielsweise ein Marktplatz-Startup sieht, dass Tamedia in Tradono investiert hat, dann haben die uns auf dem Radar. Die meisten Startups sprechen wir jedoch aktiv an oder sie kommen über unser Netzwerk auf uns zu.
Ausserdem werden viele gute Startups schon sehr früh entdeckt und bekannt, meistens sogar bevor sie auf der Suche nach Investoren sind. Unsere Aufgabe liegt darin, diese möglichst früh zu entdecken und auf sie aktiv zuzugehen.
Über Robin Simon
Robin Simon hat in Deutschland und den USA BWL studiert und das Studium mit Fotografie und Design finanziert. Nach einem kurzen Abstecher bei Roland Berger gründete er 2006 eine Bildagentur in Zürich. Es folgte der Aufbau weiterer Startups in Zürich und Hamburg bevor er Ende 2014 auf die Seite des Investors wechselte und zu Tamedia kam.