Einfamilienhäuser (EFH) wurden 2017 in der Schweiz erneut stark nachgefragt. Die Analyse von Angebot und Nachfrage basierend auf Immobilieninseraten zeigt, dass sich sowohl schweizweit als auch in den einzelnen Regionen eine mehrheitlich stabile bis steigende Nachfrage nach Einfamilienhäusern ausmachen lässt. Dies geht aus der Online Home Market Analysis (OHMA) von homegate.ch in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich hervor.
Sinkende Insertionszeiten in fast allen Regionen der Schweiz
Mit Ausnahme der Innerschweiz waren in allen Regionen kürzere Insertionszeiten zu beobachten. Die Höhe und die Veränderung der Insertionsdauer variieren stark zwischen den Regionen.
Mehr verkaufte Einfamilienhäuser
In der Berichtsperiode sind in Regionen wie der Ostschweiz, dem Tessin, Genf oder Waadt/Wallis bedeutend mehr Online-Inserate von Internetportalen genommen worden als noch in der Vorperiode. Dies ist ein Indikator für zunehmende EFH-Käufe.
Markante Unterschiede in den Angebotspreisen zwischen den Regionen
In den suburbanen Gemeinden der Region Bern und der Ostschweiz werden Häuser im Schnitt für rund CHF 5'400 bzw. CHF 5’500 pro m² Nettowohnfläche angeboten. In den suburbanen Gemeinden der Region Genf wird mit CHF 10'200 beinahe das Doppelte verlangt.
In suburbanen Gemeinden werden kleine und günstige Einfamilienhäuser am stärksten nachgefragt
Kleine EFH mit 5.5 und weniger Zimmern und einem Angebotspreis von unter CHF 1 Mio. müssen mit nur 58 Tagen am wenigsten lang ausgeschrieben werden, um einen Käufer zu finden.
In der Berichtsperiode vom 01. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 wurden in der gesamten Schweiz rund 31'100 Einfamilienhäuser auf Internetportalen zum Kauf angeboten. Das Angebot ist damit gegenüber dem Vorjahr um rund 3% gestiegen. Die durchschnittliche Insertionszeit ist gleichzeitig um 9 Tage auf 95 Insertionstage zurückgegangen. Dies zeugt von einer steigenden Nachfrage am Schweizer Einfamilienhausmarkt.

Einfamilienhäuser sind wieder beliebter als Eigentumswohnungen
Noch vor wenigen Jahren wurde das Einfamilienhaus als Auslaufmodell bezeichnet. Eigentumswohnungen wurden als Wohneigentum der Zukunft prognostiziert. Das Gegenteil ist eingetreten: Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen hat abgenommen. Mit durchschnittlichen 103 Insertionstagen dauert es bei einer Eigentumswohnung im Vergleich zu einem Einfamilienhaus auch deutlich länger, bis eine Wohnung verkauft werden kann (vgl. OHMA Studie vom September 2017). Trotz angestiegener Preise und höherer Hürden bei der Finanzierung erfreut sich das Einfamilienhaus in der Schweiz steigender Beliebtheit.
Prof. Dr. Peter Ilg vom Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich sieht unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung: «Faktoren wie räumliche Distanz zu den Nachbarn sowie ein eigener Garten für die Kinder sind für Eigenheimkäufer in einer zunehmend verdichteten Schweiz immer wichtiger. Zudem setzt sich vermehrt die Ansicht durch, dass man durch den Kauf von stetig knapper werdendem Bauland langfristig nicht viel falsch machen kann.»
Objekte in Zürich und der Ostschweiz verkaufen sich am schnellsten
Am schnellsten werden mit 53 Insertionstagen Häuser in der Region Zürich verkauft. Auch in der Ostschweiz findet ein Einfamilienhaus nach 64 Insertionstagen schnell einen Abnehmer. Im Süden und Westen des Landes muss fast doppelt so lange inseriert werden: In Genf (104 Tage), Waadt/Wallis (105 Tage) und im Tessin (123 Tage) müssen Einfamilienhäuser rund doppelt so lange ausgeschrieben werden wie in der Region Zürich.