Tilman Eberle (VP Marketing at Doodle AG) spricht mit Samuel Hügli (CTO & Head of Ventures at Tamedia) und Gabriele Ottino (Managing Director Doodle AG) über die Zukunft und den globalen Ausbau von Doodle. Ziel ist es, in den nächsten Jahren die Grenze von 500 Millionen Usern zu knacken und dabei ein attraktives Bezahl-Produkt zu entwickeln.
Tilman Eberle, VP Marketing bei Doodle: Welche Position hat Doodle innerhalb von Tamedia?
Samuel Hügli, CTO und Head of Ventures Tamedia: Die Bedeutung von Doodle für Tamedia ist mehrschichtig. Das Tool wird mittlerweile von rund 200 Mio. Menschen jedes Jahr genutzt, das ist enorm. Zudem ist Doodle längst kein Freizeit-Tool mehr, als was es ursprünglich entwickelt wurde. Doodle ist in vielen Firmen zu einer Notwendigkeit geworden.
«Wir sehen in Doodle ein riesiges Wachstumspotenzial»
Meine Assistentin, beispielsweise, könnte sich das Leben ohne Doodle nicht mehr vorstellen – respektive müsste viel mehr Zeit für den ganzen Abgleich einsetzen. Das geht Millionen von Professionals weltweit genau gleich. Und schliesslich ist Doodle tatsächlich die einzige globale Marke im Portfolio von Tamedia.
Kurz: Wir sehen in Doodle ein riesiges Wachstumspotenzial, und das in dreierlei Hinsicht: Anzahl User, Anwendungsbereiche mit neuen Funktionen sowie dem Gesamtwert der Firma.
Tilman Eberle: Wie äussert sich die internationale Ausrichtung von Doodle?
Samuel Hügli: Das fängt beim Team an: Doodle hat ein Büro in Zürich, Berlin, Tel Aviv, und Belgrad – das prägt ein multikulturelles Unternehmensklima, das wir sehr unterstützen. Das Doodle-Team ist für mich besonders, weil wir viele unterschiedliche Denkweisen miteinander vereinen. Aus Berlin und Tel Aviv bekommen wir sehr oft Feedback, auf das wir mit unserer Perspektive nicht gekommen wären. Das ist ein grosses Potenzial und ich persönlich sehe unsere Produktentwicklung wie einen Think-Tank. Das ist auch notwendig, schliesslich kommen unsere Nutzer ja auch aus der ganzen Welt.
In der Schweiz kennt und nutzt Doodle fast die gesamte «Internetbevölkerung», aber im Ausland gibt es mittlerweile viel mehr Nutzer als im Heimmarkt. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind jedoch nicht nur bezüglich der Anzahl von Nutzern gross: so sehen wir beispielsweise in den USA einen Markt, der wesentlich empfänglicher ist für professionelle Bezahlangebote. Da können wir auch hinsichtlich der Internationalisierung von Tamedia dazulernen.
Tilman Eberle: Was sind die Pläne für Doodle in den nächsten Jahren?
Gabriele Ottino, Managing Director Doodle: Wir werden den Funktionsumfang von Doodle vor allem für die professionellen Anwender konsequent ausbauen. Das bedeutet, wir werden immer mehr Anwendungssituationen im Büroalltag mit dem Tool abdecken. Heute bieten wir mit Doodle bereits die Terminabstimmung in kleinen und grossen Gruppen sowie Abstimmungen per Text-Umfragen. Zudem ermöglicht die Kalenderanbindung, Termine gleich zu synchronisieren und Teilnehmer aus dem Kalender heraus einzuladen.
«Die Produktentwicklung wird in den nächsten Monaten so richtig spannend.»
Premium Doodle bietet Erinnerungsfunktionen und Branding für Firmen, MeetMe unterstützt 1:1 Meetings und der intelligente Chatbot Meekan assistiert Teams in Slack und Microsoft Teams. In all diesen Bereichen wird es in den nächsten Monaten und Jahren richtig spannend.
Samuel Hügli: Dabei wollen wir massiv wachsen und haben uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren 500 Millionen Menschen mit dem Tool zu erreichen. Auf diesem Weg werden wir neben dem Gratis-Modul auch sehr stark in ein neues Premium-Doodle Modul investieren. Doodle ist bereits heute mitten in der Umwandlung von einer über Dritte via Werbung finanzierten Media-Plattform zu einer SaaS-Plattform, die direkt von den Nutzern bezahlt wird. Zur Beruhigung aller Gratis-Nutzer: die Grundfunktionen von Doodle werden immer kostenlos bleiben.